Freitag, 28. Februar 2014

Die Nerven

Die Nerven / Levin Goes Lightly

21.02.14 King Georg, Köln

Vor drei Monaten sah und hörte ich das erste Mal die Stuttgarter Band Die Nerven, damals im Vorprogramm von Turbostaat. Inzwischen ist ihr damals bereits angekündigtes neues Album Fun erschienen und die Kritiker sind außer sich vor Begeisterung und das sogar zu Recht.
Der einzige Termin in NRW auf der Tour zum Album führte mich nach Köln ins King Georg, ein Club, in dem ich bislang noch nicht war, von dem ich aber gehört hatte, dass er sehr klein sei und rechtzeitiges Erscheinen daher ratsam, wenn man etwas von der Band sehen will.

King Georg

Rechtzeitig angekommen hieß es aber erst einmal Warten auf den Einlass, der sich verzögerte, weil die Band noch im Stau stand und selber erst kurz nach acht am King Georg eintraf. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich bereits eine gewaltige Schlange gebildet und es war abzusehen, dass viele der Wartenden es nicht hinein schaffen würden. Irgendwann ging es dann los und während die Leute ins Innere gelassen wurden, ertönte bereits der Klang von Live-Musik. Da bei Konzerten im King Georg wohl so gegen 22 Uhr Schluss sein muss, begann die Vorgruppe Levin Goes Lightly halt wegen der Verspätung so früh wie möglich.
Das Innere des King Georg wird von der großen Bar mit einer Rundumtheke dominiert. Wenn man an dieser vorbei ist, sieht man vor den hinteren Wänden einige Sitzecken, davor eine kleine Tanzfläche unter einem großen Kronleuchter, links von der Treppe hinab zum Klo begrenzt. Diese Tanzfläche war die Bühne, auf der ein einzelner Mann mit seiner Gitarre und diversen Effektgeräten das Vorprogramm bestritt.

Die Nerven

Er war offensichtlich von Wave-Musik der 80er Jahre beeinflusst, aber sowohl von schrecklichem Synthpop als auch von düster-atmosphärischem Kram, der mich zuweilen an Wire erinnerte. Dementsprechend klang es manchmal gut und sehr interessant, manchmal furchtbar belanglos.
In der anschließenden Umbaupause wurde es rund um die "Bühne" immer voller, so dass auch Die Nerven Mühe hatten, kurz vor halb zehn ihre Instrumente umzuschnallen und loszulegen. Wie schon in Essen konnte man auch diesmal wieder Nirvana-Referenzen ins Bühnen-Outfit interpretieren, denn Gitarrist Max trug diesmal kein Kleidchen sondern ein langärmeliges Smilie-Shirt und Schlagzeuger Kevin sieht eh aus wie eine minderjährige Ausgabe des jungen Dave Grohl.
Schnell noch drei Flaschen Wasser von der Theke durchs Publikum zur Band und dann ging es direkt los. In den folgenden knapp 45 Minuten wurde fast komplett auf Ansagen verzichtet, die Musik sprach für sich. Das neue Album Fun wirkt deutlich reifer als die beiden Vorgänger, zum einen besser produziert, aber vor allem mit vielen dunklen Referenzen, bei denen man je nach eigener musikalischer Sozialisation auch mal Abwärts oder Geisterfahrer raushören kann. Live ging das immer wieder in repetitive Gitarrenwände á la Sonic Youth über, hier hatte man den Eindruck, die drei Jungs, die ansonsten durchaus angespannt wirkten (stressige Anfahrt, wenig Zeit, ein rappelvoller Laden, alles verständlich), konnten sich hier in ihrer Musik fallen lassen.

Die Nerven

Während der ältere Teil des Publikums dezent mitwippte, versuchten einige Kiddies manchmal trotz der Enge zu pogen, was prompt in einer kaputten und einer verlorenen Brille endete (letztere wurde nach kurzer Zeit doch unversehrt gefunden). Dennoch hatten alle ihren Spaß, auch wenn es ein kurzes Vergnügen war.
Aber auch unter diesen Bedingungen zeigten die Nerven, dass sie nicht nur auf Platte bereits jetzt eines der Highlights 2014 sind.
Im Prinzip alte Musik, mit der ungestümen Wucht der Jugend gespielt, das überzeugt zumindest mich immer.

Petula

ClickClickDecker / Petula

14.02.14 Druckluft, Oberhausen

Ist es wirklich überraschend, wenn man nur wegen der Vorgruppe zu einem Konzert fährt, dass die einem dann auch um Längen besser gefällt als der Haupt-Act? Ich war also von vornherein befangen an diesem Abend, was mir ClickClickDecker verzeihen mögen, aber Grund meines Besuchs ihres Konzerts im Druckluft war ihre Tour-Begleitung Petula.

Petula

Petula ist das Soloprojekt von Sebastian, den ich nun seit gut zehn Jahren kenne, seit er mit seiner damaligen Band Kate Mosh mehrfach im Vorprogramm von Aereogramme war. Nach dem Aus der Band machte er vor allem solo und elektronischer weiter, aber man hört ihm immer noch seine Vergangenheit in einer Indierock-Band an. Vor allem sein aktuelles Album Don`t forget me, Petula! Don`t forget everything, Petula! vom letzten Jahr ist für mich das beste Stück Indietronic seit langem.
Wie bringt man so etwas alleine auf die Bühne? Nun, Sebastian loopte, wie es derzeit Mode ist, wie wild, allerdings um Längen komplexer und vielschichtiger, als es andere tun, so dass er live den Sound der Platte perfekt wiedergeben konnte. Dazu stand die Gitarre noch etwas mehr im Vordergrund, schließlich war es ja ein Live-Konzert. Dazu kamen noch Gute-Laune-Ansagen über den Tod, so dass es ein gnadenlos guter Auftritt wurde.
Und als wäre das noch nicht genug, kamen nach einigen Stücken noch zwei weitere Musiker zur Unterstützung auf die Bühne, nämlich Kevin Hamann und Oliver Stangl aka ClickClickDecker höchstpersönlich. Durch die zusätzliche Gitarre(n) und Schlagzeug wurde der Sound noch lebendiger.


Vor allem bei Talkng In Landslides merkte man, dass sich die drei Musiker gut verstehen, wie Kevin Sebastian zum Ende hin weiter mit dem Refrain ansang, das machte unglaublichen Spaß.
Später unterstützte Petula dann auch ClickClickDecker auf der Bühne, aber das bekamen wir nur so am Rande mit, da wir dann doch mehr Zeit am Bierstand und zum Rauchen vor der Tür verbrachten als in der immerhin richtig vollen Halle des Druckluft. Denn schon auf Platte kann dieser fluffige Neue Hamburger Schule Indiesound nicht restlos überzeugen. Die Gesangslinien erinnern an Kettcar, die Texte sind aber zum Glück erträglicher als Herrn Wiebuschs letzte Ergüsse, doch musikalisch plätschert das etwas vor sich hin. Zumindest ist ihnen mit Die Nutzlosen (Unentbehrlich) vom neuen Album Ich Glaub Dir Gar Nichts Und Irgendwie Doch Alles sogar ein Meisterwerk in deutscher Sprache gelungen, das eigentlich ganze Stadien mitsingen müssten.
Aber da waren wir bei dem zweiten Problem an diesem Abend neben der recht unspannenden Musik - dem Publikum. Das Druckluft war sehr, sehr gut gefüllt und es wirkte wie eine Erstsemester Party, Horden von jungen Menschen Anfang 20, die sich und der Welt so unglaublich viel zu erzählen haben, dass sie dies auch ständig taten, egal ob da gerade eine Band auf der Bühne stand, für die sie Eintritt bezahlt hatten, oder nicht. Da blieb scheinbar keine Gelegenheit mehr für Begeisterung für die Musik, es wurde zwar brav applaudiert, aber das wars auch.

Petula w/ ClickClickDecker

Schade, denn mit einem begeisterungsfähigeren Publikum hätte mir vielleicht auch der Auftritt von ClickClickDecker besser gefallen. So blieb nur ein unglaublich tolles Set von Petula hängen. Und auch wenn es in Die Nutzlosen (Unentbehrlich) so treffend heißt: "Kein Satz wird dadurch besser, dass du ihn ständig nur wiederholst", so muss noch einmal gesagt werden, dass Petula live unglaublich toll waren.

Freitag, 21. Februar 2014

Supersuckers

Supersuckers / Black Sheriff

13.02.14 Underground, Köln

"We play rock songs about rock'n'roll" ist die passendste Beschreibung, die eine Band über ihre eigene Musik abliefert seit China Drums T-Shirts mit dem Aufdruck "We only play two kinds of music - punk and rock". Die Selbstreflektion stammte von Eddie Spaghetti, Sänger der Supersuckers, die sich seit Jahren und das zudem vollkommen zu Recht als "greatest rock'n'roll band in the world" bezeichnen.

Supersuckers

Den Abend eröffneten im zu dem Zeitpunkt noch überschaubar gefüllten Underground Black Sheriff, deren Sänger Glen Ravioli die Ulknudel raushängen ließ und die Kölner als Band aus Colorado vorstellte und daher auch seine Ansagen in englisch machte. Das hätte fast überzeugend wirken können, wenn ihm nicht später ein "MannMannMann!" rausgerutscht wäre. Ebenfalls nur fast überzeugend war auch die musikalische Seite ihres Auftritts, die sich dann allerdings schon wie Ravioli zu Spaghetti verhielt, eine Billiglösung halt.

Supersuckers

Doch dann wurde es Zeit für das Original und rechtzeitig war das Underground auch angemessen voll. Doch anstatt bekannter, großmäuliger Ansagen begannen die Mannen um Rauschebart Eddie mit dem Titelsong ihres neuen Albums Get The Hell und hauten ohne Pause noch gleich vier weitere Stücke davon hinterher, darunter das Depeche Mode-Cover Never Let Me Down Again. Danach dann endlich ein paar Worte ans Publikum, ob es denn auch bereit sei für die Supersuckers, denn jetzt ginge die Show erst los.
Und dann folgten die alten Gassenhauer und Pommesgabel-Filetstücke wie The Evil Powers Of Rock'n'Roll, On The Couch oder I Want The Drugs.


Doch ein langsames Stück müsse einfach dabei sein und so ließ Eddie sich Wünsche zurufen, bis er sich endlich für Killer Weed entschied. Zwei neue Songs wurden auch noch einmal eingebaut und dabei zeigte sich, dass stilistisch sich zumindest auf Platte etwas getan hat, die Backing Vocals sind stärker betont, es klingt nicht mehr so dreckig wie früher, aber gut.
Eine Zugabe war Pflicht und wie üblich kamen mit Pretty Fucked Up und Born With A Tail ihre vielleicht besten Livesongs dann noch zu Ehren.

Setlist Supersuckers

Fast auf den Tag genau 21 Jahre nach meinem ersten Supersuckers-Konzert, als ein junger Eddie Spaghetti in der Dortmunder Live Station die "shy Germans" bat, doch näher an die Bühne zu  kommen, waren die Supersuckers immer noch so frisch wie damals und live wie immer eine Bank.

Montag, 10. Februar 2014

Small Beast w/ Scott McCloud

Small Beast

w/ Scott McCloud / Andreas Kaling / Paul Wallfisch

31.01.14 Schauspielhaus, Dortmund

Das erste Small Beast im Jahre 2014 im ausverkauften Institut des Schauspielhauses Dortmund legte direkt wieder die Messlatte sehr hoch für die kommenden Veranstaltungen dieser Reihe. Mit Andreas Kaling hatte Paul Wallfisch wie letztes Jahr Sebastian Gramms einen Jazz-Musiker zu Gast und mit Scott McCloud den Sänger der legendären amerikanischen Band Girls Against Boys, die ich letztes Jahr im Vorprogramm von Superchunk gesehen hatte.

Paul Wallfisch

Wie immer begann Paul Wallfisch mit seinem Set und neben fast schon traditionellen Small Beast-Klassikern wie The Things We Do To Grow stellte er auch einen Song seiner neuen Band The Ministry Of Wolves vor, die neben ihm aus Mick Harvey, Alexander Hacke und dessen Frau Danielle De Picciotto besteht und ab Februar im Schauspielhaus das Stück Republik der Wölfe vertonen wird. Das Thema seines Vortrags war jedoch Lou Reed, allerdings weniger direkt seine Songs, auch wenn er Pale Blue Eyes von The Velvet Underground coverte, als Lieder von Leuten, die mit Reed zusammen arbeiteten. Hierzu holte er sich direkt Andreas Kaling und Scott McCloud auf die Bühne, die ihn am Saxofon, bzw. der Gitarre unterstützten.


Nebenbei erwähnte Wallfisch, dass er seit 53 Tagen keinen Alkohol mehr trinke, ein in der Theater- und Musikszene sicherlich außergewöhnlicher Vorsatz. Es schien ihm aber gut zu bekommen, denn er wirkte sehr gelöst und voller Energie.
Danach kam dann etwas mehr westfälische Trockenheit ins Programm, denn der in Münster geborene und in Bielefeld lebende Andreas Kaling bestritt mit seinem riesigen Bass Saxofon seinen Solo-Teil. Seinem acht Kilogramm schweren Monster entlockte er dabei ungewöhnliche Klänge, zudem elektronisch unterstützt von einem Kehlkopf-Mikrofon. Selbst die Bedienung der Ventile war klanglich verstärkt und wirkte wie zusätzliche Percussion.

Andreas Kaling

Die Tiefe des Sounds hätte wunderbar zu Bohren & Der Club Of Gore gepasst. Es war aber kein reiner Jazz-Vortrag, denn Kaling hat auch ein Projekt namens Deep Schrott, bei dem bekannte Rocksongs verarbeitet werden, wie an diesem Abend War Pigs von Black Sabbath.
Danach kam dann die obligatorische Pause und weit nach Mitternacht spielte dann der inzwischen in Wien lebende Scott McCloud auf, hauptsächlich Songs seiner Band Paramount Styles. Die klingen auf Platte in Band-Besetzung nicht besonders aufregend, doch solo gefiel das deutlich besser, zumal McCloud immer wieder Anekdoten aus seinen über zwanzig Jahren auf Tour erzählte. Zwischendurch holte er sich dann Paul Wallfisch als Verstärkung hinzu und verzauberte vor allem beim Instrumental One Last Surprise.


McCloud stammt aus Minneapolis und würdigte auch die vielleicht beste Band, die je aus dieser Stadt kam, indem er Books About UFOs von Hüsker Dü coverte. Und weil er gerade in Partylaune war, spielte er auch noch Last Caress von den Misfits hinterher.


Nach einer Zugabe war dann nach zwei Uhr morgens Schluss und die Besucher wurden in die Nacht entlassen. Vor dem Schauspielhaus unterhielt McCloud sich noch eine ganze Weile mit einem extra aus London angereisten Fan, um dann entsetzt festzustellen, dass der Eingang zum Theater bereits verschlossen war.Durch eine Nebentür kam er dann doch noch wieder ins Innere, während wir sehr gut unterhalten den Heimweg antraten.

Scott McCloud

Gerade durch das Zusammenspiel der drei Protagonisten war es wieder ein sehr gutes Small Beast, das Vorfreude auf die kommenden Events machte. Denn hochkarätig geht es die nächsten Monate weiter. Ende Februar wird Thalia Zedek mit ihrer Band im bereits ausverkauften Institut spielen und Ende März werden The Ministry Of Wolves für das Small Beast kurz ihre Tour unterbrechen und Mick Harvey wird spielen neben Ken Stringfellow von den Posies, beides natürlich Pflichttermine für mich.

Sophie Jamieson

Sophie Jamieson

27.01.14 Grammatikoff, Duisburg

In der Reihe "Schräges & Gerades" präsentiert das Grammatikoff recht unbekannte Musiker bei freiem Eintritt im kleinen Studio, so wie Ende letzten Jahres RM Hubbert. Diesmal stand die Engländerin Sophie Jamieson auf dem Programm, zum ersten Mal überhaupt auf Tour in Deutschland, mit gerade einmal einer EP im Gepäck.

Sophie Jamieson

Das Studio ist sehr gut gefüllt, es werden sogar zusätzliche Hocker geholt, um keinen Besucher stehen lassen zu müssen. Frau Jamieson ist mit Band unterwegs und versteht ihre Begleiter auch nicht nur als Tour-Musiker, denn sie stellte sich vor mit den Worten "We are the band Sophie Jamieson and Sophie Jamieson, that's me", ehe sie mit dem bislang unveröffentliche Song Catch You Cry ihr Set begann. Der Bandsound ist es auch, der ihre Lieder aus der Masse an zierlichen Songwriterinnen heraushebt, denn vor allem die elektrische Gitarre schuf immer wieder eine geradezu post-rockige, dunkle Atmosphäre. Der Schlagzeuger hingegen war sicherlich der unterbeschäftigste Mensch auf der Bühne, denn nur spärlich wurden rhythmische Elemente benötigt. Nur bei einem neuen, als bislang schnellsten Song, den Sophie geschrieben habe, hatte er mehr zu tun und prompt wirkte das Lied als ziemlich unpassend im Vergleich zum restlichen Repertoire, zumal das Schlagzeug im intimen Ambiente auch gleich viel zu laut klang.

Sophie Jamieson

Die restlichen Songs kehrten zum Glück wieder zu der ruhigen Atmosphäre zurück. Nach einer guten Dreiviertelstunde war dann mangels Stücken das Konzert beendet und die Band verließ den Raum. Zwar kehrten sie kurz danach wieder zurück, aber nur um während des Abbaus ihres Equipments die EP zu verkaufen und zu signieren, wovon die Besucher reichlich Gebrauch machten.


Ein sehr angenehmer Auftritt und zugleich die beste Werbung für die lobenswerteVeranstaltungsreihe im Grammatikoff, die Gelegenheit bietet, noch recht unbekannte Künstler umsonst sehen zu können. Und wem das zu billig ist, der kann eine Spende in den nach den Auftritten kursierenden Hut werfen.

Freitag, 7. Februar 2014

The Burning Hell

The Burning Hell / Coldair

22.01.14 Kassette, Düsseldorf

Wer fasst nicht alles gute Vorsätze für das neue Jahr, nur um sie nach kürzester Zeit über Bord zu werfen? Warum sollte sich das Leben nur auf Grund eines recht willkürlichen gewählten Datums ändern? Ich verweigerte mich dem Trend und machte im neuen Jahr so weiter, wie ich das alte beendet hatte, mit einem Konzert von The Burning Hell. Nach ihrem sehr intimen, weil leider nur mäßig besuchten Auftritt im Druckluft spielten sie im Januar in der Kassette in Düsseldorf, was von der Größe des Ladens noch intimer zu werden versprach.

Coldair

Weit gefehlt, denn scheinbar hatten die Leute von der Kassette gut Werbung gemacht, denn bereits kurz nach Acht, als die polnische Einmannkombo Coldair ihr Set begann, war es rappelvoll und draußen standen noch reichlich Interessierte. Coldair selber machte nette, Wave beeinflusste Musik, nur sein Gesang störte etwas. Nach einer knappen halben Stunde beendete er seinen Auftritt Schweiß gebadet, was wir in der ersten Reihe Sitzenden noch nicht ganz nachvollziehen konnten.

The Burning Hell

Doch um auch den letzten Fensterguckern Einlass zu gewähren, wurden auch unsere Sitzgelegenheiten vor die Tür befördert und im Stehen merkte man sofort, dass warme Luft nach oben steigt. Es war wirklich unglaublich warm in der Kassette.Kurz nach neuen begannen die immer noch als Duo tourenden The Burning Hell ihren Auftritt und man merkte sofort, was ein proppevoller Laden für einen Unterschied macht zum leeren Druckluft. Das Publikum ging vom ersten Song an mit und feierte die beiden Kanadier ab.


Obwohl sich ein Gast als Kanadier outete, wagten sie es dennoch, Never Burn The Candian Flag zu spielen und auch das auf deutsch dargebrachte Container fand wohlwollenden Anklang, wie auch das Velvet Underground Cover I'm Sticking With You.

The Burning Hell

Nach einer knappen Stunde verabschiedeten sich die beiden, konnten aber die "Bühne" wegen der vielen Besucher nicht verlassen. Also ging es direkt mit der Zugabe weiter. Aber auch danach wollten die Zuhörer mehr und so gab es noch einen zweiten Nachschlag. Hierbei kletterte Sänger Mathias auf einen Hocker, um endlich auch mal einen Blick auf die hinteren Reihen erhaschen zu können.  Mit stimmgewaltiger Unterstützung des Düsseldorfer Publikums war dann It Happens In Florida ein würdiges Finale eines tollen Auftritts.


Hatten The Burning Hell mein Konzertjahr 2013 würdig verabschiedet, läuteten sie das Konzertjahr 2014 noch grandioser ein; eine Band, die man auch beim nächsten Mal keineswegs verpassen sollte.