Montag, 22. Juli 2013

The Menzingers

The Menzingers / The Arteries

17.07.13 Druckluft, Oberhausen

Mensch Druckluft, such dir einen neuen Booker! Inzwischen finden so viele tolle Konzerte in dem netten Laden in Oberhausen statt, dass ich den Weg vom Bahnhof schon mit geschlossenen Augen gehen kann. Und sollte ich dabei mal überfahren werden, ist eben dieser Booker Schuld.

The Arteries

Diesmal war wieder Punkrock angesagt und da das scheinbar jüngeres Publikum zieht, war früher als gewohnt Beginn. Um zwanzig nach acht standen die vier Waliser von The Arteries bereits auf der Bühne. Ich hatte sie schon einmal live gesehen und damals in Bonn hatten sie mich jetzt nicht vom Hocker gehauen. Auch diesmal waren sie nicht meine neue liebste Band, aber ihr etwas härter gespielter Punkrock gefiel mir besser als noch vor 20 Monaten. Allein die Stimme des Sängers passte nicht so recht zu der Musik, denn dafür war sie einfach zu hoch. Dennoch Respekt für die Show, zumal sich ihr Stamm-Bassist den Arm gebrochen hatte und sie erst am Morgen Ersatz in Form des Vier-Saiten-Zupfers der befreundeten Caves vom Dortmunder Flughafen abgeholt hatten.


Während The Arteries noch die Leute auffordern mussten, nach vorne zu kommen, wurde es danach zu The Menzingers ganz von alleine voll vor der Bühne. The Menzingers haben sich eine treue Fangemeinde erspielt. Ihr vorletztes Album Chamberlain Waits war nett, aber nicht herausragend, doch letztes Jahr gelang ihnen mit On The Impossible Past der Durchbruch auch in meine Ohren. Hauptgrund ist sicherlich die Vermischung ihres bis dato durchschnittlichen Emo-Pop-Punk, wie ihn in den USA scheinbar Millionen von Bands spielen, mit einer gehörigen Prise Alkaline Trio.

The Menzingers

Vor allem Good Things, der Opener des Albums, hat alles, was einen guten Matt Skiba-Song ausmacht, eine düstere Stimmung, gepaart mit einer Singalong-Melodie, die einen sofort mitsummen und später dann laut mitgröhlen lässt.


Das geschah natürlich auch in Oberhausen und spätestens ab da war die Party in vollem Gange. Die Kids zeigten sich textsicher und ließen sich auch von der Hitze nicht in ihrem Bewegungsdrang einschränken. Man konnte sich aber auch sehr leicht bei Gitarrist Tom May mit Hummeln im Hintern anstecken, so wie er über die Bühne wirbelte.Einen kleinen Bruch gab es, als der andere Gitarrist Greg Barnett technische Probleme hatte. Man tauschte einen Teil des Verstärkers und auch die Gitarre aus und danach ging es weiter, doch der Sound war deutlich schlechter als vorher. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch und als die Band nach gut fünfzig Minuten die Bühne verließ, wurde natürlich lautstark eine Zugabe gefordert.

Setlist The Menzingers

Für zwei Songs kam das Quartett auch noch einmal wieder und überraschte mit einem Cover von Bullet With Butterfly Wings von den Smashing Pumpkins, ehe dann mit Casey nach einer Stunde der Auftritt beendet wurde.
Letztlich war es ein richtig gutes, solides Punk-Konzert, das Spaß machte, auch wenn man sich fragen muss, warum zwei Wochen zuvor bei Goodbye Fairground / Idle Class nicht genau so viele Menschen waren.


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